Was ich im November gelesen habe
Und nicht nur das: Auch eine tolle Liste an Geschenkinspiration für Weihnachten!
Martina Hefter - Hey guten Morgen wie geht es dir?
Ja, Martina Hefter hat den Deutschen Buchpreis gewonnen. Ja, Clemens Meyer bla bla bla. Jetzt soll es mal um das Buch gehen! Ich habe es mir auf der Frankfurter Buchmesse gekauft (und aus unerklärlichen Gründen ein ramponiertes Exemplar genommen, naja) und dann auch zeitnah gelesen. Zeitnah heißt in diesem Fall im November.
Es geht um Juno, die ihren Partner Jupiter pflegt, der chronisch erkrankt ist. Nachts kann sie nicht schlafen und schreibt deswegen mit Love Scammern bei Instagram bis sie mit Einem aus versehen eine platonische (?) Bindung aufbaut. Das Buch beschäftigt sich mit den Themenfeldern unbezahlte Care Arbeit, Altern, Kunstschaffende sein, Liebe auch in schweren Zeiten und wie sich all dies auch miteinander verzahnt.
Ich fand dieses Buch okay. Mit der Protagonistin bin ich nie ganz warm geworden, auch, weil sie einen nicht an sich ranlässt. Gleichzeitig war die Geschichte für mich leider zu kurz. Das sage ich nun wirklich nicht oft, ich liebe eigentlich kurze Bücher, aber bei der Fülle an Themen, die Hefter hier bearbeitet sind knapp 220 Seiten leider ein bisschen zu wenig gewesen. Gerade auch, weil Juno distanziert von einem bleibt. So fehlt der Message des Buches für mich persönlich ein bisschen die Tiefe.
Joachim Meyerhoff - Man kann auch in die Höhe fallen (Rezensionsexemplar)
Ich habe noch nie ein Buch von Joachim Meyerhoff gelesen und trotzdem habe das Neuste als Rezensionsexemplar angefordert. Ganz einfach, weil meine Freundin (Kenner*Innen wissen, dass sie die bessere Buchbloggerin wäre) Riesenfan der “Alle Toten fliegen hoch”-Reihe ist, zu der auch “Man kann auch in die Höhe fallen” gehört.
In der Reihe verarbeitet Joachim Meyerhoff (Schauspieler & Schriftsteller) autofiktional sein eigenes Leben in verschiedenen Etappen. So gibt es ein Buch, dass seine Kindheit durchleuchtet, in einem anderen die Beziehung zu den Großeltern, usw. Der neuste Teil spielt fast in der Gegenwart. Joachim Meyerhoffs fiktionalisiertes Ich verbringt mehrere Monate auf dem Land bei seiner über 80-jährigen Mutter, nachdem er auf dem Geburtstag seines Sohnes in Berlin einen Meltdown hatte. Bei seiner Mutter versucht er wieder auf die Beine zu kommen.
Er beschreibt rührend das Verhältnis zu und den Charakter seiner Mutter, die wirklich ulkig ist, das kann man nicht anders sagen. Auf lustige Weise verarbeitet er teils traumatische Erlebnisse und schreckt dabei auch nicht davor zurück den Finger in die Wunden und Fehler von sich selbst oder anderen Familienmitgliedern zu legen. Zwischendurch beschreibt er immer wieder Erlebnisse an verschiedenen Theaterbühnen, die ihn an den miserablen Punkt gebracht haben, wo er sich gerade befindet und die sein Wesen gut beschreiben.
Für mich war es ein sehr, sehr lustiges Buch, dass einem die Familie Meyerhoff näher bringt und gleichzeitig die eigenen familiären Beziehungen überdenken lässt. Es ist ein tolles Beispiel dafür, wie Familie einem in den Wahnsinn treiben und gleichzeitig dabei helfen kann persönliche Tiefpunkte zu überwinden und zu erden. Empfehlung!
In meinem neuesten Video habe ich einen kleinen Guide gemacht, welche Bücher man an diesem Weihnachten verschenken kann. Hier nochmal die komplette Liste dazu :) 11 Bücher, die du an Weihnachten verschenken kannst:
Jacqueline Harpman - I Who Have Never Known Men
Paul Lynch - Das Lied des Propheten
Robert Seethaler - Das Café ohne Namen
Martina Hefter - Hey guten Morgen wie geht es dir?
Satoshi Yagisawa - Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Satoshi Yagisawa - Die Abende in der Buchhandlung Morisaki
Joachim Meyerhoff - Man kann auch in die Höhe fallen, Amerika
Rin Usami - Idol in Flammen
Han Kang - Die Vegetarierin
Benedict Wells - Hard Land, Die Geschichten in Uns
Biografie/Memoiren - Sally Perel, Trevor Noah
Community Frage
Was hat euch so in letzter Zeit beschäftigt? Welche Bücher wollt ihr dieses Jahr verschenken und warum?
Schreibt es mir gerne in die Kommentare :)